Peter Berlin (*1942)

Armin Hagen Baron von Hoyningen-Huene (*1942) berichtet von seiner adeligen Familie, wie er zunehmend die schwule Subkultur des Nachkriegsberlin und seine eigene Sexualität erkundete und schließlich durch den Mauerbau "geoutet" wurde. Später legt Armin als Modell und Ikone der Gay-Porno Szene in San Francisco seinen alten Namen ab und wird als "Peter Berlin" Berühmtheit erlangen. Heute lebt er von der Öffentlichkeit weitgehend zurückgezogen und tritt nicht mehr vor die Kamera. 

"Nicht Teil meiner Welt"

"Ich weiß, wie ich der Einzige war, der meiner Mutter immer geholfen hat, um geliebt zu werden. Man will geliebt werden und man macht was. Aber wir waren nie dieses, was man "herzlich" nennt. Aber ich habe immer gefühlt, als ich dann älter wurde, dass ich nicht Teil meiner Welt bin.

Ich habe immer gefühlt, dass ich ein bisschen außerhalb stehe."

"Outing"

"Am 13.August 1961, da nahm mich ein Ost-Berliner mit nach Ost-Berlin und wir hatten eine gute Zeit und ich wollte in der Nacht zurück nach West-Berlin, aber da fuhr die S-Bahn nicht. Das war die Nacht wo die Mauer angefangen zu bauen wurde. (...) Und ich war nicht da und musst mich erklären: "Wo warst denn du?" Und ich musste mich erklären. 

"Schwule Szene"

"Als rauskam, dass ich schwul bin, das war ein großes Drama. Dann bin ich in Untermiete gezogen, auf dem Kaiserdamm, in ein ganz kleines Zimmer.

Die Zeit war fantastisch für schwule Jungs! Weil es war alles Untergrund. Man klopfte an die Tür im Dandy Club in Berlin und dann wurde diese Lucke aufgemacht, geguckt und dann durfte man rein. Fantastisch! Das war aufregend!"


Bernd Rühmann (*1942)

"Ich heiße Bernd Rühmann, bin in Berlin geboren, im Jahr 1942. Als ich ein ziemlich kleines Kind war, so ich glaube etwa ab 19- Ende 43, da fielen hier in Berlin die Bomben und meine Mutter und ich, mein Vater war Soldat, sind zu Verwandten nach Pommern gezogen, um den Bomben zu entgehen. Man nannte das damals evakuiert. Und da haben wir dann einige Monate, bis Anfang ’45 gelebt und dann musste man ja von da aus fliehen. Und so weit ich mich erinnern kann, sind wir mit dem allerletzten Zug überhaupt dann von Pommern losgefahren."

Stiefvater

"Der besuchte uns im Haus meines Großvaters und traf einen Kommunisten auf der Treppe und der sagte: „Sie kriegen wir auch noch!“ Darauf hat der dieses Haus nie wieder betreten.

Kellergeschäfte

"Kreuzberg war voll davon. Schuster und Tischler und Kohlen-händler, was man will, das war alles in den Kellern untergebracht. Es gab auch Kneipen, die so in den Keller runtergingen."

Winnetous Erben

"Wenn die Großmutter Geburtstag hatte, war das ganze Zimmer voll mit Cousinen und Nichten, die alle Mann und Söhne verloren hatten. Alle waren sie da, als Witwen oder trauernde Mütter, so verliefen diese ganzen Geburtstage. Aber ich war dann letzten Endes der Star."