Francesca Rose (*1992): "Mein Vater ist ein Deutscher aus Schwerin und ist nach Berlin gekommen mit 20, der ist vom Westen reingekauft worden von der DDR und meine Mutter, die kommt aus Italien und ist mit 30 nach Berlin gekommen. Die beiden haben sich in einem besetzten Haus am Heinrichplatz getroffen." Francesca erzählt von ihrer "hippiemäßigen" Kindheit in Kreuzberg, vom Kottbusser Tor, vom Frau werden im Berlin der 00er Jahre und davon, wie sie dazu kam, "zu machen was ich will."
"In der Grundschule wo ich war, war das sowieso normal, dass die Hälfte der Klasse nicht deutsch war. Also ich italienisch, dann türkische Kinder, arabische Kinder, ein polnisches Mädchen, ein englischer Junge, ein schottischer Junge, einer aus Kamerun, dann aus dem arabischen Raum, aus Palästina, aus Saudi-Arabien, halt so. Ich glaube, das ist in meiner Generation total auffällig, das Berlin so multikulturell ist, das macht diese Generation aus."
"Bei Frauen geht es ja schneller als bei Männern. In zwei Jahren sind sie ja eigentlich schon in ihrem Frauenkörper, das geht ja extrem schnell und die können ja auch schon sofort Kinder kriegen. (...) Und dann hat man plötzlich Brüste und es sprießen die Haare und so und man denkt sich: "Was soll ich damit?" Als ich gewachsen bin und Brüste gekriegt habe, das fand ich ultra peinlich, deswegen hatte ich immer nur extrem dicke Pullis an."
"Ich weiß noch, ich wollt nicht erwachsen werden. Mit 6 oder 7, wußte ich, wenn man erwachsen wird, da gibt es etwas, was die nicht mögen. Das weiß ich nich ganz genau, dass ich gespürt habe, meine Mutter hat Stress oder Probleme und ich gemerkt habe, das das bei ganz vielen Erwachsenen so ist. Und da wusste ich, ich will nicht erwachsen werden."