Nima Najafi-Hashemi (*1982) - auch bekannt unter dem Pseudonym Basstard - wurde in Teheran geboren. "Die allererste Erinnerung, die ich noch hab', ist aus dem Iran, aber das nur so Schemenhaft - ich erinnere mich da an so einen Bombenangriff." Sein Vater, "ein typischer Künstler, ein wilder Charakter" - flüchtet mit Nima allein nach Berlin und Nima wächst in den 80er/90er Jahren im Wedding auf und kommt dort schon früh mit Kriminalität und Gewalt in Kontakt. "Das Prägendste war, das ich halt gemerkt habe, dass die ganzen Leute mit denen ich im Wedding aufgewachsen bin, abdriften in dieses kriminelle Milieu." Nima findet zuerst Rückhalt und Bestätigung im Umfeld der Graffiti-Szene, bevor er sich verstärkt der Musik zuwendet.
"Da waren Türken dabei, da waren Deutsche dabei, da waren Bosnier dabei - ich sag mal so, es gab ein paar Vorbilder, wo ich im Nachhinein sagen muss, das waren ganz schlechte Vorbilder. Es gab halt diese arabischen Familien-Clans, die halt alle krasse Autos fuhren und ganz viel Geld hatten und man wusste schon als Kind, die machen ihr Geld mit Drogengeschäften."
"Die Kids in meiner Gegend sind irgendwann auch zum Graffiti gekommen. Es gab immer so ein, zwei Größen in unserer Gegend, die überall ihre Tags hatten. Das war einmal LEK und Aro. Aro war besonders, weil er hat neben seine Tags immer einen Davidstern gemacht. Und es hat sich dann auch rumgesprochen, dass das ein Jude ist. Das war etwas besonderes, weil im Wedding gab es keine Juden."
"Das war ein riesiger Spielplatz, vor allem Mitte. Wenn man sich das jetzt anguckt ist das ja total Touristen-Hochburg, und damals war das so eine Art rechtsfreier Raum. Die U6 hat damals eingeführt, dass zum ersten mal die Bahnhöfe nicht besetzt sind mit Personal. Und das haben wir gnadenlos ausgenutzt."