Oliver Frauenkron (*1974) ist im Wedding geboren und durchlebt keine leichte Kindheit. Seine Eltern sind schwer drogenabhängig und die meiste Zeit in der Disco, während seine Schwester und er zu Hause eingesperrt sind. Als Oliver fünf ist, kommt es zu einem Brand und die ganze Wohnung geht in Flammen auf, aber Oliver und seine Schwester werden "wie durch ein Wunder" gerettet. Danach beginnt für Oliver ein völlig neues Leben, das aber auch nicht frei ist von dramatischen Situationen.
"Im Kinderheim gab es einen "Schautag". Da hat man uns vorher immer beigebracht, ihr müsst eure Klamotten ganz ordentlich falten und auf den Stuhl legen und wenn die Adoptiveltern kommen, müsst ihr immer ganz freundlich sein und lächeln, damit die euch auch mitnehmen. Das ist für mich heute etwas schwierig, wenn ich in Krisensituationen bin, dass ich immer so ein Lachen aufsetze und fröhlich wirke, obwohl eigentlich das Gegenteil der Fall ist."
"Meine Pflegeeltern kamen auf mich zu und haben mich hochgenommen, in den Arm und da hatte ich erst ganz große Angst und habe geschrien, weil ich das nicht kannte, diese Nähe. Meine Eltern hatten ein großes Haus und ein großes Grundstück und da habe ich auch meinen Pflegebruder kennen-gelernt. Wir waren das erste Mal eine richtige Familie."
"Damit meine Mutter mich erkennt, habe ich ihr gesagt, "Wenn du zu der Zeit, an dem Ort bist, erkennst du mich an meiner Uniform." Ich stand dann also am Hauptbahnhof von Hannover und da kam ein wildes Rockerpaar auf mich zugelaufen, das war meine Mutter mit ihrem neuen Freund. Die gehörten weiterhin der Junkie-Szene an und das war schon ein verrücktes Bild, als wir drei in der Straßenbahn saßen, das Rockerpärchen und der Bundeswehrsoldat."